Mit deutlichen Worten verlangte er am 24. Februar 1869 in einem Schreiben an den Augsburger Stadtmagistrat: Sollte ihm von Seite der Stadt zur Realisierung nicht hilfreich die Hand geboten werden, würde er sein Institut nach München verlegen. Er forderte die kostenlose, zumindest aber sehr preisgünstige Überlassung von ca. 1 Hektar zentrumsnahem Baugrund. Auch ein konkretes Areal schwebte ihm dabei vor: Das zwischen den beiden Erzberger´schen Gärten an der Gögginger Landstraße gegenüber der Artilleriekaserne gelegene Grundstück. Die Stadt bot Hessing daraufhin tatsächlich zwei Grundstücke auf der rückwärtigen Seite dieses Gartengrunds an. Wegen der fehlenden Straßenanbindung entsprachen diese jedoch nicht Hessings Anforderungen. Als nächstes fasste Hessing ein Areal vor dem Göggingertor beim Schnurbein´schen Gartengut – heute im Dreieck Königsplatz, Bahnhofstraße, Halderstraße – ins Auge. Auch diesen Vorschlag konnte er beim Stadtmagistrat nicht durchsetzen und kündigte daher am 24. Mai 1869 abermals die Verlegung seiner orthopädischen Anstalt nach München – zumindest aber nach Pfersee oder Göggingen – an.
Ein Schriftwechsel zwischen dem Bezirksamt Göggingen und der Stadt Augsburg belegt, dass Hessing schon wenige Monate später den Gögginger Immobilienmarkt sondierte. Nachdem er zunächst in dem ehemaligen Landgerichtsgebäude in Göggingen unterkam, wurde der erste Neubau der „Hessing´schen Ökonomie- und Heilanstalt“ ab 1886 nach den Plänen des Architekten Jean Keller realisiert.