Das neue Magazin, in dem die Großformate nach ihrer Restaurierung ab Herbst 2014 in einer 4,60 Meter hohen Bilderschubanlage eingehängt werden, sollen die historischen Kartenwerke dann künftig nur noch im Ausnahmefall verlassen, etwa wenn sie in Ausstellungen der Öffentlichkeit gezeigt werden. Nachdem aber von allen Plänen auch hochauflösende Scans angefertigt werden, kann der interessierte Archivbenützer die historischen Zeichnungen und Drucke selbstverständlich auch weiterhin benützen: im neuen Lesesaal werden die Bilddateien demnächst komfortabel in einer Datenbank präsentiert.
Die kostbaren großformatigen Karten und Pläne überliefern z. T. als Ergänzung zu schriftlichen Quellen auf einzigartige Weise in bildlicher Form Besitzverhältnisse und Herrschaftsrechte der Reichsstadt Augsburg, aber auch anderer interner und externer Herrschaftsträger, wie z. B. der Markgrafschaft Burgau, des Heilig-Geist-Spitals oder verschiedener anderer Gemeinden. Sie belegen bestehende Jagd- und Fischereirechte, Weiderechte, Niedergerichtsbarkeiten sowie Grenzverläufe zwischen unterschiedlichen Territorien. Das Planmaterial dokumentiert im Besonderen auch Bauaufnahmen einzelner Gebäude bzw. Gebäudekomplexe, wie z. B. die Lage frühneuzeitlicher Mühlen und Wasserbauten, Bleichen und Bleichwiesen in und außerhalb Augsburgs, die bestehenden Brunnenanlagen im Stadtgebiet sowie einzelne Waldflächen des Umlands mitsamt des vorherrschenden Baumbestands. Das gesamte Kartenmaterial stellt somit wie auch die übrigen Objekte der derzeit ca. 10.000 Dokumente umfassenden historischen Karten- und Plansammlung des Stadtarchivs ein für die historische Forschung unvergleichlich reichhaltiges und einmaliges Quellenmaterial dar.